Eine Lochsäge = eine Säge mit einem Loch? Nein, natürlich nicht. Aber was versteckt sich hinter dieser Begrifflichkeit? Wer mit dem Heimwerkern nichts am Hut hat, weiß es erst einmal nicht. Es bedarf also der Aufklärung über den Begriff der Lochsäge, aber auch um die Frage, was beim Kauf einer Lochsäge zu beachten ist. Null-Acht-Fünfzehn sind sie auf jeden Fall nicht.
Wofür wird die Lochsäge benötigt?
Mit der Lochsäge können kleine, aber feine Durchbrüche geschaffen werden. Was wollen Sie einbauen, eine Steckdose, einen LED-Spot oder ein Rohr? Ganz egal, welcher kleine Durchbruch es werden soll, mit der Lochsäge können sie diesen genau so groß machen, wie Sie es benötigen, nicht größer und auch nicht kleiner. Achso, vielleicht sollte an dieser Stelle erwähnt werden – bei einer Lochsäge handelt es sich nicht um ein separates Gerät, sondern um einen Aufsatz für eine Bohrmaschine.
Einige Lochsägen sind ausschließlich für die Bearbeitung von Holz, andere für Metall und wieder andere universell ausgelegt. Beim Kauf der Aufsätze sollte dies unbedingt beachtet werden, damit nicht der falsche Aufsatz verwendet wird. So kann mit einem Metallaufsatz Holz zwar bearbeitet werden, wird aber unsauber. Wer also auf eine präzise Bearbeitung abzielt, sollte entsprechende Aufsätze in unterschiedlichen Größen sein Eigen nennen können. Die meisten Hersteller liefern in ihrem Lochsäge-Set die gängigen Aufsatzgrößen. Jedoch kann dieser Standard voneinander abweichen. So ist beim Kauf immer auf die enthaltenen Größen zu achten. Selbstverständlich können die einzelnen Größen nachgekauft werden. Allerdings sind sie im Set günstiger.
Es ist von Vorteil, wenn Sie Lochsägen-Aufsätze kaufen, die im Koffer aufbewahrt werden. Denn so haben Sie stets alle Größen im Blick und sie finden auch nach der Nutzung immer wieder ihren festen Platz. Auf diese Weise kann keine einzige verloren gehen.
Komplett-Set = günstiger?
Nein, so pauschal kann das nicht gesagt werden. Denn bei der Preisfrage kommt es auf den Hersteller wie auch auf die Qualität der Lochsägen an. Am besten ist, Sie halten die Augen offen und greifen im richtigen Moment beim richten Produkt zu. Allerdings kann ein gutes Set bereits für gut EURO 30,00 erworben werden. Ein Preis, der für jeden Heimwerker erschwinglich sein sollte.
Das Besondere = Der Metallaufsatz
Wie bereits erwähnt, hat es mit dem Aufsatz, mit dem Löcher durch Metall gebohrt werden können, eine besondere Bewandtnis. Schaut man sich die anderen Materialien an, Holz, Rigips und auch Kunststoffe, so können sie meist mit den „normalen“ Lochsägeaufsätzen gesägt werden. Bei Metall jedoch ist es zwingend notwendig, einen Aufsatz zu nutzen, dessen Material härter ist als das zu bearbeitende Metall. Dies gilt insbesondere, wenn es sich um Löcher für die Edelstahlspüle handelt.
Welche Durchmesser werden normalerweise benötigt?
Viele Dinge, für die wir ein Loch benötigen, sind genormt. So die Einsätze für Steckdosen, LED-Spots und vieles mehr. Daher ist die Größe des Lochs stets entscheidend und damit auch die Lochsäge.
- 52mm = Instrumenteneinbau
- 60mm = LED-Spots
- 68mm = Steckdosen, Lichtschalter
Die Länge des Aufsatzes
Achten Sie stets auf die Länge, die es durchzubohren gilt. So finden nicht nur den Aufsatz mit dem richtigen Durchmesser, sondern auch den mit der richtigen / passenden Länge. Die durchschnittliche Länge der Aufsätze liegt bei 30 bis 40mm. Sollte das Brett dicker sein, ist auch ein längerer Aufsatz notwendig, da sonst nachgesetzt und gestückelt werden muss. Das Ergebnis ist allerdings dann optisch nicht mehr so schön. Von vornherein den ausreichend langen Aufsatz zu wählen, ist am besten. Daher hat man am besten immer von jedem Durchmesser auch unterschiedliche Längen parat. So ist man bestens ausgerüstet.
Was ist der Zentrierbohrer?
Der so genannte Zentrierbohrer sollte stets im Lochsäge-Set enthalten sein. Er befindet sich exakt in der Mitte der Lochsäge. Mit Hilfe des Zentrierbohrers kann garantiert werden, dass das Loch sich am korrekten Platz befindet. Er wird zuerst angesetzt, die Lochsäge folgt. Am besten machen Sie sich eine Markierung, auf der der Zentrierbohrer angesetzt wird. So ist es am einfachsten, zumal die Markierung ja verschwindet, nicht wahr?
Es versteht sich von selbst, dass der Zentrierbohrer stets aus dem gleichen Material gefertigt wurde wie die Lochsäge. Denn auch er muss sich durch das Material bewegen können. So sind Zentrierbohrer und Lochsäge für Holz stets aus einem Material, die für Metall aus dem härteren Material. Sonst funktioniert es einfach nicht.
Es gibt Hersteller, die sogar zwei Zentrierbohrer in das Set legen, einen für hartes, einen für weiches Material. Mitunter weisen sie auch unterschiedliche Durchmesser auf. Sie werden den Inhalt der Produktbeschreibung entnehmen können.
Zudem befindet sich eine Bohrer-Aufnahme im Set. Mit Hilfe der Aufnahme kann die Lochsäge aufgefädelt und mitgeführt werden.
Um genau auf die Aussparungen der Lochsäge zu passen, verfügen die Bohrer-Aufnahmen über zwei oder vier Nippel. Auf diese Weise drehen sich Bohrer und Lochsäge gleich schnell. Keiner hängt dem Tempo des anderen hinterher.
Achtung – Kompatibilität
Achten Sie darauf, dass die Lochsäge zu Ihrem vorhandenen Set passt, wenn Sie etwas nachkaufen. Denn es sind bei Weitem nicht alle Systeme miteinander kompatibel. Im Zweifelsfall ist es besser, ein komplett neues Set zu erstehen, bevor man diverse Komponenten zu Hand hat, die aber nicht zusammenpassen.
Ein entsprechender Adapter kann diesbezüglich helfen. Doch muss der passende erst einmal gefunden und gekauft / bestellt werden. Wertvolle Zeit, die man während eines Projektes meistens nicht hat, würde dadurch verloren gehen.
Für alle Bohrer passend
Lochsägen passen für gewöhnlich auf jeden normalen Bohrer oder Akkubohrer. Einzige Voraussetzung, die diese erfüllen müssen, ist das Vorhandensein eines Zahnkranz- oder Schnellspannfutter. Mit einem SDS-Plus- oder SDS-Max-Futter hingegen ist dies nicht möglich. Hier werden ganz eigene Lochsägen benötigt.
Achtung – Drehmoment
Je höher das Drehmoment, desto besser der Erfolg. Bei regulären Bohrmaschinen ist dies kein Problem. Beim Akkuschrauber, der lediglich über 12 Volt verfügt, kann es bei härteren Materialien schon einmal kompliziert werden. Mit dem Akkuschrauber sind weiche Materialien vorteilhaft.
In diesem Zusammenhang sollte vermerkt werden, dass es für Fliesen spezielle Lochsägen gibt, die dem Härtegrad entsprechen.
Fazit
Erstehen Sie am besten ein Lochsägen-Set, in dem nicht nur Lochsägen, sondern auch Zentrierbohrer für die unterschiedlichen Materialien vereint sind. Auf diese Weise haben Sie immer die passende Lochsäge, den passenden Zentrierbohrer zur Hand und können sich frisch ans Werk machen.